Brieftauben im Ersten Weltkrieg

Zwischen 1914 und 1918 gelangten ca. 200.000 Tauben in den Militäreinsatz.   Die Brieftaubenabteilungen gehörten zu den Nachrichtenabteilungen. Frankreich hatte kurz vor Kriegsende schätzungsweise 30.000 Meldetauben in Kriegsdienst – auch England besaß mobile Schläge.

Preußens gut organisierte Vereinsinfrastruktur verfügte damals über mehr als 10.000 Züchter. Sie stellten dem kaiserlichen Heer freiwillig einen großen Teil ihrer Vögel zur Verfügung. Futtermangel war ein Problem der Züchtertätigkeit. Wer seine Tiere hergab, hoffte darauf, dass sie besser versorgt wurden. Manche trennten sich auch aufgrund patriotischer Gesinnung.

Die deutschen Besatzer beschlagnahmten aber auch in Belgien viele Tausend Vögel, um sie für den militärischen Einsatz zu trainieren. Die Belgier versuchten zu verhindern, dass ihre Lieblinge den Deutschen in die Hände fielen. Es ist überliefert, dass ein belgischer Kommandant eigenhändig einen 2.500 Tiere umfassenden Taubenverschlag in Brand setzte und sie tötete.

Alle Armeen nutzten die fliegenden Boten. Carl Hildebrandt verfasste eine Anleitung für die Verwendung der Brieftauben. Er schrieb: "Der Gefechtslärm macht sie auch nicht unbrauchbar, er scheint sie vielmehr noch anzuspornen, möglichst rasch im Schlage Schutz zu suchen; ihre grosse Geschwindigkeit udn Flughöhe entziehen sie dem schlimmsten Feuer"

Nicht jede Taube erwies sich als kriegstauglich. Manche landete im Kochtopf. 

 

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