Köln, 24.Juni 2013

Political Speeddating,

Face-to-Face, jetzt wird’s persönlich. Politiker und Nachwuchswähler im Gespräch.

16 Uhr nachmittags. Nur zögerlich füllt sich der geräumige Saal der VHS im Herzen des Rautenstrauch-Jost-Museums mit einigen neugierigen Schülern. Sie sind der Einladung der VHS gefolgt, lokalen Politikern auf den Zahn zu fühlen.

Initiator dieser Veranstaltung ist Daniel Schütz, der anlässlich der kontinuierlich schwindenden Wahlbeteiligung die Notwendigkeit sieht, die Nachwuchsgeneration von ihrer politischen Relevanz zu überzeugen. Die Gelegenheit, nicht nur mit Kandidaten der verschiedenen Parteien, sondern auch mit deren jeweiligen Jugendorganisationen in Kontakt zu treten, soll in ihnen die Lust an politischer Partizipation – zumindest in Form zukünftiger Wahlbeteiligung – wecken.

Jung, frisch und damit zielgruppengerecht wirkt das Diskussions-Setup des Nachmittags:

Gemäß dem Konzept des Speeddatings bleibt einer der Gesprächspartner sitzen, während der andere in regelmäßigen Zeitintervallen von Tisch zu Tisch weiterzieht. In diesem Fall sind es kleine Schülergruppen, die jeweils einem   Politiker gegenüber sitzen.

Bürgermeisterin Scho-Antwerpes (SPD), Herr Prof. Dr. Hirte von der CDU, Herr Beck von den GRÜNEN, Herr Dr. Fischer von der FDP und Herr Birkwald (Die LINKE) sind gekommen, um sich den kritischen Fragen der Schülerinnen und Schüler zu stellen.

Nach einer kurzen, aber recht ruhigen Aufwärmphase, in der sich die Jugend zunächst in höflicher Zurückhaltung übt, nimmt der Geräuschpegel langsam zu und der anfangs noch zu groß wirkende Saal füllt sich mit dem Murmeln angeregter Diskussionen. Wahlprogramme werden hinterfragt, Lösungsansätze für Probleme im Bildungssektor eingefordert. Zwei Fragen beschäftigen die Anwesenden besonders: Warum sollen wir uns beteiligen? Und: Hat unsere Meinung politische Relevanz?

 

Der regelmäßig ertönende Gong trennt  die Gesprächspartner nur mit Mühe.

Mit dem fünften Gong wird schließlich das Ende der letzte Diskussionsrunde im Rahmen des Political Speeddatings eingeläutet. Schüler und Politiker reichen sich höflich die Hand, verabschieden sich und erneut kehrt Ruhe in dem Saal mit den hohen Decken ein.

Nicht nur den Schülern ist an diesem Tag die Gelegenheit geboten worden, neue Einsichten zu gewinnen, ihrer politischen Frustration Luft zu verschaffen und an jene heranzutragen, die es unmittelbar betrifft. Auch den Politikern ist die Möglichkeit eröffnet worden, in unmittelbaren Kontakt mit ihren zukünftigen Wählern zu treten und aus erster Hand zu erfahren, welche Unzufriedenheit und Sorgen sie plagen.

Es wurde diskutiert. Es wurde genickt. Es wurde gelächelt.

Bleibt zu hoffen, dass auch zugehört und ernst genommen wurde. Auf beiden Seiten...

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